The Matrix Revolutions d5y12
Gestern Abend kam auch ich mit einem etwas flauen Gefühl im Magen aus dem Kino. Vieles war nicht nach meinem Gusto (doch über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nur unsinnigerweise streiten). Was mich störte war, dass in diesem letzten Teil noch so viele der Standards des amerikanischen Kinos reingepackt wurden wie möglich: Endlose heroische Sterbeszene (wurde von der Audience zum gnädig mit Humor aufgenommen), Show-Down zwischen Gut und Böse, heroische last-stand-battles - obwohl zugegeben optisch eindrücklich; -) – monsterhafte Darstellung des nicht-menschlichen Feindes (dessen Stimme überdies vom Teufel höchstpersönlich ausgeliehen wurde...), kleine Seitenhiebe (Merowingian als Sinnbild für den neuen persönlichen Lieblingsfeind Frankreich?), wenn-nicht-der-Retter – dann-Weltuntergang (in diesem Fall: Menschenweltuntergang)... um das zu nennen was mir am meisten missfiel. Hollywood Dimensionen waren da einfach zu omnipräsent.
Was aber war so anders beim ersten Matrix-Film? Eine Erklärung unter anderen: Damals haben die Wachowski-Brüder mit ihrer Crew einen neuen Stil auf die Leinwand gebracht (Stichwort bullet-time), der sicher die Hälfte des Erfolges des Filmes ausgemacht hat. Die technisch unglaublichen Szenen bestachen in Reloaded und Revolutions zwar durch ihre Grösse (z. B. Reloaded: Crash der beiden Lastwagen), jedoch haben wir uns als Publikum im Grossen und Ganzen schon an diesen Stil gewöhnt (denn seitdem in x Filmen gesehen....). Der Quantensprung, der uns in „ The Matrix“ von den Stühlen haute – blieb aus. Und: Der erste Film war eine Perfektion an Harmonie zwischen Action, Philosophie und Technik, abgemischt in einem unglaublichen Rhythmus. Die beiden Nachfolger-Filme machten im Gegensatz einen verstückelten Eindruck auf mich. Das kommt sicher davon, dass eine weitere Dimension einspannt wurde, zu der ich (noch) keinen Zugang habe: Das Game. Vielleicht ist DAS der Quantensprung – allerdings für nur-Kino-GängerInnen nicht wahrnehmbar.