Kill Bill: Volume 2 11n2p
Eine Augenweide, ist Tarantinos Kill Bill Vol. 2! War im ersten Film die Rache heiss und blutlüstern, so ist sie im Vol. 2 eiskalt und beinhart. Jede Figur kommt zu Wort und die Dialoge machen nicht nur Sinn, sondern sind schlicht genial wie schon in Pulp Fiction. Die Figuren bekommen ihren Platz und ihre Tiefe.
Die Kamera forscht intensiv in ihren Gesichtern, in den Augen, auf Händen und Füssen. Gesichter werden zu Landkarten. Charakter werden zu ganzen Büchern. Der Zuschauer kann sich nicht sattsehen und geniesst es, so genau in jede Person hinein zu sehen. Dabei werden die Geschichten so weit entwickelt, dass vorstellbar wird, für jede Figur einen eigenen Film zu drehen.
Die lebendig begrabene Rächerin löst im Kino ein Fieber aus. Als Zuschauer bekommen wir solche Platzangst, dass wir fast mit ihr im Sarg liegen. Die Handflächen werden feucht vor Aufregung.
Herzhaft lachen dürfen wir in der Bar, wenn der Tittenbar-Betreiber seinen Rausschmeisser aus dem Kalender streicht. Einfach nur göttlich, diese Szene!
Vielleicht sind viele Zuschauer einfach übelgelaunt nach Vol. 2, weil sie eine weitere Schlachtplatte erwartet haben und keinen Film Noir. Allerdings wurde darauf schon in den sehr unterschiedlichen Trailern hingewiesen. (auch für Dummies)
Beide Filme ergeben ein rundes und perfektes Meisterwerk! Bravo!