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Kommentare 4q1k4f

Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith (Re-Release) 151y3i

Also, ich muss es leider doch mal ansprechen:
Dieses ewige Vergleichen mit der alten Trilogie ist etwas, das ich überhaupt nicht verstehen kann. Wenn man mit der Erwartung hineingeht, dass ja ausser den alten Teilen sowieso nichts geht, muss sich am Schluss auch nicht wundern, enttäuscht über das Ergebnis zu sein. Als richtiger (!) sollte man doch im Stand sein, mit einer gewissen Distanz zur Ur-Trilogie, in EP III gehen zu können, nicht wahr?

Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith (Re-Release) 151y3i

@Matthias
General Grievous Husten ist auf den Clonewar-Zeichentrickfilm zurückzuführen. In ebendieser Serie entführt Grievous Kanzler Palpatine vom Planeten Coruscant. Meister Windus versucht ihn mit der Macht daran zu hindern. Obgleich der Versuch misslingt, bekommt Grievous ein kleines Souvenir von Jedi-Meister Windu mit: Ihm wird die Lunge zerquetscht. Diese finstere Gestalt gehört einer ganz komischen Spezies an, deren Namen ich leider nicht kenne (nun, auch mein Wissen ist begrenzt *g*). Auf jeden Fall ist er halb Droide und halb organisch.

Dieser Übergang von Gut zu Böse kam mir bei Anakin keinesfalls aprubt vor. Der Kanzler war Anakin ja schon immer gut gesinnt - und umgekehrt. Ich denke, dass Palpatine genug Zeit hatte in langsam einzuspinnen. Anakin hat ihm ja auch von dem Vorfall (mit dem Tod seiner Mutter und der damit verbundenen Rache) in Tatooine erzählt. Es bestand also schon immer ein gewisses Band zwischen ihnen. Und das Böse wird meistens so beschrieben, dass es sich über eine beträchtliche Weile Zeit lässt und erst dann, wenn der richtige Moment gekommen ist, mit aller Kraft und Boshaftigkeit sofort zuschlägt.

Königreich der Himmel 4a4f4p

Zu meiner grossen Überraschung ist "Kingdom of Heaven" besser als zuerst angenommen. Obgleich ich fürchtete der Film könnte durch seinen Hauptdarsteller Orlando Bloom, der ja gern mal als 08/15 Vorzeige-Helden abgestempelt wird, zu einem oberflächlichen Möchtegern-Historienepos à la Troy avancieren, wurde ich nicht enttäuscht. Der Film besitz eine Tiefgründigkeit, die mich richtig staunen liess. Orlando Bloom in der Rolle des Balian war ungewohnt anders. Er überzeugte und begeisterte mit der Ernsthaftigkeit, die von seiner Rolle aus ging. Balian ist eine Figur, die ich sehr mag, weil er durch seine Schwäche Sträke bewiesen hat. Was für mich aber die Stärke dieses Films ausmacht, ist ganz klar die Sichtweise Ridley Scotts. Hier wird ganz klar deutlich gemacht, dass die guten Absichten der Christen bei all dem Reichtum des Morgenlandes dahin schwinden und Gier und Machthunger die Oberhand gewinnen. Erschreckend wie blind der Glauben doch machen und die Menschheit so dumm sein kann. Hier werden die Christen in einem Licht gezeigt, dass so schlecht ist wie die Kreuzzüge selbst. Die wohl schönste Szene findet sich am Ende des Films. Das am Boden liegende Kreuz und wie es von König Saladin auf den Tisch gestellt wird.
Zu guter letzt: "Kingdom of Heaven" ist ein Film, der mich nachdenklich gestimmt hat und eine Thematik aufgreift, die uns wohl allen nur allzu bekannt vorkommt.....

Ps: Wieso wird hier eigentlich ständig "Der Herr der Ringe" aufgegriffen? Meiner Meinung nach, sind das Apfel und Birne, die man hier zu vergleichen versucht. Es besteht ein beträchlicher Unterschied zwischen Historien-Epos und Fantasy-Epos.

Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith (Re-Release) 151y3i

Noch jetzt kommt mir der gestrige Abend wie ein Traum vor. Ein vollgestopfter Kinosaal, strahlende Gesichter und laute Jubelausbrüche. Schon dies beweist, dass George Lucas das geschafft hat, wovon so viele Regisseure gar nicht zu träumen wagen. Wie immer gibt es an den gigantischen Schlachtszenen und den grandiosen Special Effects nichts zu bemängeln. Zu meiner grossen Überraschung scheint George Lucas tatsächlich wieder zu den Wurzeln seiner alten Trilogie zurüchgekehrt zu sein, denn der Unterschied zwischen den beiden letzten Episoden ist doch beträchtlich! Was mir an Episode I&II fehlte, war nicht etwa das hölzerne Drehbuch und die von Kitsch und Süssholzraspelei triefende Lovestory, sondern die ganze Magie, die die alten Star Wars Filme umwoben hatte. Ebendiese vermochten einem noch in seinen Bann zu ziehen. Man entrückte in eine andere Welt voller Mysterien. Genau dieses Gefühl vermisste ich so sehnlichst bei der neuen Trilogie. Doch der Meister persönlich hat uns bewiesen, dass es auch anders gehen kann. Obgleich mir der Gedanke widerstrebte, ein kleines Milchbubi (ja, ich spreche hier von Hayden Christensen) als der grosse Darth Vader zu akzeptieren, muss ich ehrlich zugeben, dass Hayden Christensen seine Rolle in Episode III nicht besser hätte spielen können. Dieser Kampf in seinem Innern, den es auszufochten galt, zerriss mir beinahe das Herz. Dieser Schmerz in seinem Gesicht und wie er vergeblich versuchte, seinen dunklen Kern zu unterdrücken, waren für mich eines der Highlights des Films. Stets wurde Obi Wan in den letzten beiden Teilen als, ich möchte nicht sagen schwach, aber als weniger stark dargestellt. Erst gegen Ende des Films kehrte seine wahre Stärke aus dem Verborgenen zurück, was mir ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zauberte. Mir wurde aber auch etwas anderes bewusst: Das Band zwischen Anakin und Pé ist stärker, als zuerst angenommen. Diese Erkenntnis entnahm ich einer einzigen Szene. Eine Szene, die ein weiterer Teil der Grösse dieses Films ausmacht. Die Rede ist von der Szene, in der Anakin nach Meister Windus Befehl im Jeditempel auf die anderen Jedis wartet. Während er mit seiner guten und dunklen Seite kämpft, wird immer wieder Pé gezeigt, wie sie voller Angst zum Jeditempel hinüberblickt. Kein Wort wird gesprochen, doch sagten die Gesichtsausdrücke der Schauspieler trotzdem mehr als tausend Wort. Als ich in das Gesicht Amidalas blickte, drängte sich mir unweigerlich der Gedanke auf, dass sie gespürt haben musste, was in Anakin in diesem einen sich alles entscheidenden Moment vor sich ging. Diese Zwei sich Liebenden sind enger und stärker mit einander verbunden als ich angenommen hatte. So überraschte mich der Tod, der auf ihren entwichenen Lebenswillen zurückzuführen ist, keinesfalls, denn als das Licht des Guten in Anakin erlischte, starb auch ein Teil von Amidala. Zu guter Letzt möchte ich nur noch folgendes kund geben:
Mit dieser Episode hat die Trilogie ein würdiges Ende gefunden!

Troja 4vp2d

Sag mal, Tuvok. Findest du nicht, dass du ein bisschen zu viel verlangst? Ich meine, mann kann und darf das Buch nie mit einem Film vergleichen. Wenn man schon mit dieser Erwartung in den Film geht, kann man ja nur enttäuscht werden. Wenn du den Film gemacht hättest, hätte man ihn ja gleich "Big Brother in Troja" nennen können. Und bei diesem Braveheart-Troy Vergleich komm ich auch nicht ganz mit. Glaubst du wirklich, dass man in der Antike den genau gleichen Kampfstil hatte wie im tiefsten Mittelalter? Nur noch soviel: Was du verlangst würde den Film gleichermaßen kompliziert wie lächerlich machen.

Gruss Valeria

Harry Potter und der Gefangene von Askaban 60284i

Also, ich komme jetzt gerade aus dem Film und muss sagen, dass er mir wirklich sehr gefallen hat. Bei den Szenen mit den Dementoren hab ich richtige Gänsehaut gekriegt. Der Film an sich ist viel erwachsener geworden und das liegt nicht nur an den Schauspielern. Alfonso Cuaron, dem ich nicht zugetraut hatte, dass ihm dieser Film gelingt, hat mich mehr als zufrieden gestellt. Alles an diesem Film ist irgendwie reifer, doch hat es Cuaron geschafft die Magie dabei zu erhalten. Gary Oldman als Sirius Black war fantastisch und ich freue mich schon ihn im nächsten Teil zu sehen. Remus Lupin hab ich mir zwar ein bisschen anders vorgestellt, aber das ist nicht weiter tragisch, obwohl ich der Meinung bin, dass Ewan McGregor die Rolle des Professors besser get hätte. Harry und Co. waren okay, doch bin ich mir nicht so sicher, ob es richtig ist, sie auch im nächsten Harry Potter-Film die Rollen übernehmen zu lassen. Na ja, wir werden sehen. Für mich war es bis jetzt die beste aller Harry Potter-Verfilmungen. Alfonso Cuaron ist dem Buch sogar treuer geblieben, als Chris Columbus.

Gruss Valeria

Ps: Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Kate Winslet anscheinend die Rolle der Fleur Delacour im nächsten Harry Potter-Film übernehmen soll. Interessant, interessant...

Troja 4vp2d

Auch ich finde Hektor eines der interessantesten Figuren im ganzen Film. Diese Rolle t einfach perfekt zu Erik Bana. Wo er in "Hulk" gar nicht richtig zur Geltung gekommen ist, ist er in "Troy" gar nicht mehr weg zu denken. Seine Rolle als liebevollen Vater und Ehemann und starken, gütigen Kriegsherren lässt, glaube ich, jedes Frauenherz höher schlagen;) Achilles find ich aber immer noch besser. So arrogant ist er gar nicht. Vorallem ab der zweiten Hälfte des Film hat man gemerkt, wie verletzlich dieser Halbgott doch eigentlich ist. Der absolute Höhepunkt des Film war für mich persönlich das Duell zwischen Hektor und Achilles. Was ich dabei sehr gut fand, waren diese Trommeln im Hintergrund. Anstelle eines richtigen Musikstücks enschtied man sich für diese Trommeln und das steuerte noch eine grössere Dramatik zu diesem Kampf bei. An dem Schluss und Schlusswort Odysseus find ich nichts daran auszusetzen. Ich bin schon sehr gespannt, was die DVD für Extra für uns bereit hält.

Gruss Valeria

Troja 4vp2d

Meine Güte, du brauchst nicht gleich so auszuflippen. Ich hab ja nichts dagegen, dass ihr für Orlando Bloom schwärmt, aber ihr übertreibt es ein bisschen. Auch ich finde, dass er einer der schönsten Männer auf Erden ist, aber im Gegensatz zu euch muss ich das nicht tausendmal ins Forum schreiben. Tut mir leid, dich irgendwie gekränkt zu haben, aber dieses ewige "Orlando, I love you! " nervt einfach und daraus kann man halt einfach nur schliessen, dass diese "Liebeserklärungen" von ziemlich jungen n stammt. Aus dem letzten Satz aus deinem letzten Beitrag werd ich übrigens nicht ganz schlau. Man muss sich nicht immer gemäss seines Alters verhalten. Ich bin auch erst 15, aber schreibe halbwegs normale Beiträge in dieses Forum.

Gruss Valeria

Troja 4vp2d

Entschuldigt, aber habt ihr nichts besseres zu tun, als dieses Forum mit euren Liebesgeständnissen für Orlando Bloom voll zu texten??? Ja, er ist einer der schönsten Männer, die es gibt, doch wir alle hier haben das mittlerweile verstanden. Dieses Forum ist dazu da, über diesen Film zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. Was ihr hier abzieht ist einfach nur pupertierendes Getue.

Gruss Valeria

Troja 4vp2d

Wie war ich doch überrascht, als ich mit tränenden Augen aus dem dunklen Kinosaal trat. Ich war so baff, dass ich jetzt noch, tage später, an diesen wunderbaren, traurigen Film denken muss. Brad Pitt alias Achilles fand ich einfach nur traumhaft. Nicht weil er der sexiest man alive ist, nein, wohl eher weil er diese zwielichtige Figur meisterhaft gespielt hat. Bei jedem Schwerthieb, bei jedem Kampf, bei jedem wiederfahrenem Schichsalsschlag habe ich mit den Figuren mitgelitten. Kein einziges Mal wurde mir langweilig, denn entweder kullerten mir die Tränen übers Gesicht oder aber ich krallte meine Fingernägel in den Kinosessel. Einen Kritikpunkt gibt es aber doch und der ist kein geringerer als Orlando Bloom. Wo er in der Herr der Ringe Trilogie einfach unentbehrlich war und mich sehr beeindruckt hat fand ich ihn in Troy einfach nur nervig. Hm, vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass mir seine Figur Paris einfach nur unsympathisch ist. Auf jeden Fall ist für mich "Troy" einer der besten Filme, die es gibt und ich hoffe, dass Brad Pitts unglaubliche Leistung auch gewürdigt wird.
Troy, eine Hollywood-Produktion, die eigentlich gar keine ist

Liebe Grüsse Valeria

Ps: Ein guter Film zeichnet sich übrigens auch dadurch aus, dass er einem dazu bringt über ihn nachzudenken und genau das hat Troy erfüllt

The Matrix Reloaded 6x6i4j

Ich war gestern in dem vollgestopften Kinosaal und war verdammt nervös. Okay, alles fing super an, aber dann wurde ich allmählicher immer enttäuschter und entäuschter. Wieder sieht man mal, dass duch den grossen Wirbel und die Werbungen ein Film nicht besser ist. Alle hielten ja so grosse Stücke auf diesen zweiten Teil, aber die Wachowski Brüder sind nicht an die Genialität des ersten rangekommen. Natürlich sind die Special Effects erste Sahne, aber diese allein machen den Film nicht aus. Ich hoffe inständig, dass Matrix Revolutions diese vepatzte Forsetzung noch gut machen kann. Für mich ist es aber bestimmt nicht das Kinohighlight 2003!

MfG Valeria

Manhattan Love Story 4h5m3w

Also "Maid in Manhattan" ist ja wirklich eine der langweiligsten und vorhersehbarsten Liebes-Komödien, die ich jemals gesehen hab. Okay, ich ging mit keinen grossen Erwartungen ins Kino, aber es ist schlimmer gekommen als ich gedacht habe. Ich konnte mit den Charakteren und Schasupielern nicht mitfühlen, weil sie schlicht und einfach viel zu emotionslos waren. Ralph Fiennes hat mich sehr enttäuscht. Er ist so ein grossartiger Charakterschauspieler, aber es ist schon Strafe genug, dass er überhaupt in einem solchen Film mitspielt und dann noch diese schwache Leistung von ihm. Jennifer Lopez gefällt mir seit diesem Film noch weniger als vorher. Ich kaufe ihr ehrlich gesagt die "Ich bin das Mädchen von nebenan"-Masche nicht ab. Und in diesem Film hat sie wieder mal bewiesen, dass sie definitiv die Hände von der Schauspielerei lassen soll. Als Sänger find ich sie O. K und ihre Lieder sind zum Teil auch gut, aber schauspielern kann sie nunmal nicht. Das einzig gute in diesem Film war Stanley Tucci und Bob Hoskins, aber sonst ein totaler Reinfall. In der zweiten Hälfte wollte ich wirklich das Weite suchen.

MfG Valeria

Gangs of New York 26401w

Du sprichst von einer unspannend aufgebauten Story, aber gleichzeitig verlangst du dass Martin Scorsese eine 2. 5 Stunden lange Geschichtsstunde hätte machen sollen? Also die Verhältnisse zwischen Arm und Reich wurde im Film überraus deutlich gemacht, oder glaubst du etwa die menschen hätten mal zum s einfach die Fenster eines Reichen eingeschlagen? Die Message? Ich sag nur eins: "America was born in the streets! " Also diese sogennanten Blutorgien prägten den Alltag dieser Menschen zu dieser Zeit so entstand America, so war America und so ist America!

MfG Valeria

Gangs of New York 26401w

... Diese Szene macht Scorsese aus, denn sie ist so voll mit allem, wofür wir Kino so lieben und uns dafür auch aufzerren. Nicht hundert Opern gleichzeitig, sondern eine gewaltige, nicht zu bändigende göttliche Oper von einem meisterhaften Inszenator.

Howard Shore, Peter Gabriel und vor allem Robbie Robertson gilt mein besonderer Dank. Ich verehre große Scores teilweise mehr, als die Filme, die dahinterstehen.
Dies hier ist ein epochaler Klangteppich, der die Kameraarbeit von den brillianten Michael Ballhaus, den atemraubenden Schnitt von Thelma Schoonmaker, oder auch das Produktions-Design von Dante Ferretti weit übertrifft.
Die Filmerfahrung wächst, verwurzelt sich in deinem Unterbewusstsein und wird zu einer tiefen ion.
Jeder Einstellung schreit Leidenschaft. Jeder Ton beschwört die Größe des Gezeigten.
Irische Klänge beherrschen den Score, der niemals zu emotional wirkt und perfekt die jeweiligen Stimmungen trifft. Der Gegensätze schafft und Szenen in höhere Sphären befördert. Der Film mag in der Hölle, oder besser gesagt in den Vorräumen der Hölle beginnen, musikalisch endet der erste Einleitungsakt aber im Himmel.
Keine einfach Filmliebe. Das ist mehr. Ehre, Respekt, Wut, totale Euphorie, Hass und pure Bewunderung.
Blick auf die noch nicht vorhandende Skyline New Yorks am Ende des Films. U2 laufen langsam mit „The Hands That Built America“ an, die Zeit schreitet voran bis in die Gegenwart, bis man die beiden Zwillingstürme entdeckt.
Der Schock sitzt tief, weil der Film bis ins heute hineinragt. Und nicht nur das, er ragt weiter hinaus bis in die Zukunft. Er gibt dir mit auf dem Weg, sieh näher hin, nichts ist eindeutig. Und du mach dich auf die Suche nach deiner Wahrheit!

Gangs of New York 26401w

... Die Gewehre geladen und auf das eigene Volk gerichtet. Schüsse. Reihen von Menschen brechen auf dem Pflaster der Strasse zusammen. Währendessen die Armee blutig den Aufstand der Entrüstung niedermetzelt, erhebt Amsterdam sein Axtkonstrukt gen Himmel und Michael Ballhaus lässt die Kamera kreisen.
Ein Atemzug der Geschichte weht über die Köpfe hinweg. Und anstatt die Gefühle durch den Kampf zum Explodieren zu bringen, explodieren die Kanonenkugeln der Schiffsmarine in den Menschenmassen. Hier gibt es keine Gewinner oder Verlierer, die Gangs sind nur noch Randerscheinungen, Fußnoten in der Geschichte Amerikas. Bedeutungslos ist der Ausgang des Kampfes.
Und doch hält man den Atem erneut an, weil man sich kurzzeitig mit Leonardo DiCaprio im New York 2001 am Ground Zero sehnt. Überall Rauch und Schmutz, ein Nebel und das gespenstisch weiße Gesicht von Amsterdam.
Daniel Day-Lewis sitzt, in die amerikanische Flagge gehüllt, mit angeschossener Schulter in einem Stuhl vor dem Bett, indem Leo liegt.
Nie waren sich die beiden näher, nie war das Vertrauen von William Cutting in einen anderen Menschen größer. Amsterdam hat ihm das Leben gerettet und er mag diesen Jungen einfach. Er könnte eines Tages sein Nachfolger werden.
Leichenblass liegt Amsterdam da und hört Bills Gedanken an. Der Mann, den er seit frühster Kindheit töten wollte, erzählt ihm von seinem Vater und das er der einzige ehrbare Mann war, den er jemals getroffen hatte. Dessen Tod ihm etwas bedeutet.
In dem Moment als Bill aufsteht und Amsterdam über seine Hand küsst, wird Leo klar, dass er ihn töten muss. Jetzt, sonst ist es vorbei.
Bill bemerkt nicht die Frau, die an Leos Seite liegt. Es ist Cameron, die alles mit angehört hat. Jenny wurde von Bill gerettet, er behandelte sie gut, und dafür ist sie ihm dankbar. So lagen vor Bill die beiden Personen, den er in diesem Moment wohl am meisten vertraute und liebte und sie betrogen ihn durch ihre Liebe.
Aber das ist es noch nicht ganz, weil Henry Thomas heimlich durch die Tür schaut. Eifersüchtig auf Leo, weil er selbst in Jenny verliebt ist. Sich von ihr jedes Mal bestehlen ließ, immer noch auf seine Chance hoffte. Vorbei. Rachegefühle. Er wird seinen neuen besten Freund verraten und somit alles verlieren, was sein Leben zu diesem Zeitpunkt ausgemacht hat. Existenzen am Abgrund und das alles in den verwaschesten und irgendwie auch entspanntesten Bilder aus einem Edelpuff in New York City...

Gangs of New York 26401w

Der Sohn des „letzten Mohikaners“ schwingt sich mit dieser Vorstellung dazu auf unsterblich zu werden. Eine Leistung wie in Stein gehauen.
Normalerweise sieht man eine darstellerische Leistung, und man sieht auch wieviel von der Person dahinter durchscheint. Es gibt immer Lücken und Risse in der Fassade. Man kann es mit verhangenen Fenstern vergleichen, etwas Licht scheint immer durch.
Bei Lewis scheint nichts. Pure Dunkelheit, die friert und brennt. Ein Monolith, Schauspielkunst in Perfektion. Die Rolle ist so groß gespielt, dass sie jeden anderen Film gesprengt hätte, aber nicht „Gangs of New York“.
Nebenrollen in einem großen Film sind mit das wichtigste. Sie können das Rückrat sein, aber gleichzeitig auch der Genickbruch.
Die Nebendarsteller sind die Schatten der Hauptdarsteller. Sie dürfen nicht zu groß sein, aber auch nicht zu klein. Sie müssen genauso so groß sein, um das Bild im Hintergrund auszufüllen. Sie müssen die im Mittelpunkt stehenden Figuren stützen und fordern. Das ist gelungen, wenn es im Film Momente gibt, in denen man lieber den Nebenrollen folgen will.
Und es gibt diese Geistesblitze bei „Gangs“ im Kopf. Warum kann ich nicht mehr über Brendan „General“ Gleeson erfahren, ich will ihm folgen. Bringt mich zurück zu Jim Broadbent als William „Boss“ Tweed.
Ich will mehr John C. Reilly sehen, mehr Liam Neeson, und vor allem mehr von dem von den Toden auferstandenen Henry Thomas.

Organisierte Kämpfe zwischen Hund und Ratten, Steine am Kopf der gerade vom Schiff eingetroffenen Einwanderer, brennende Hä und davor sich prügelnde Feuerwehreinheiten.
Und gleichfalls Cameron Diaz im Halbdunklen, das sich endlich schließende Glasauge von Bill the Butcher. Mit einer atemberaubenden Ambivalenz lässt Scorsese Hell-Dunkel-Töne entstehen, die das Bild noch tiefer wirken lassen.
Im Sumpf der Korruption, wo Köpfe rollen, die eigentlich unschuldig sind. Indem junge Männer von den Docks direkt in einen Krieg geschickt werden mit dem sie gar nichts zu tun haben, in dieser hässlichen Fratze Amerikas, in der blutigen Geburtstunde, finden sich, wenn man denn aufmerksam sucht, Lichtblicke.
Menschen, die man für die seinen hält, verrieten den Vater. Die Kerze der Hoffnung ist ausgeblasen. Der einzige Verbündete ist jener, den man sein lebenlang im Zuchthaus verflucht hat.
Der Kopf dreht sich, wird durch Opium benebelt, denn der Mann, den man hassen müsste, versteht einen. Doch noch viel schlimmer, man versteht ihn. Eigentlich wollte man ihn töten, doch er bietet einem den Platz an seiner Seite als Nachfolger an...

Gangs of New York 26401w

... In Wirklichkeit ist es der Zuschauer, der sich übernommen hat. Es steckt einfach zuviel in diesem zweieinhalb Stunden Geschichtsstunde vom aller Feinsten, als das man das beim ersten Ansehen begreift.
Wie genau Scorsese an den Quellen war, wie aufwendig und haarscharf er an der Wirklichkeit von damals dran gewesen sein muss.
Immer wieder rollt Scorsese zum Beweis Zeitungsausschnitte, Bilder, Zeichnungen, amtliche Urkunden im Film aus, um zu sagen, seht her, dass ierte wirklich.
Man ist geblendet durch die Atmosphäre, abgelenkt von dem Geruch den die Strassen verbreiten. Man riecht das Fett in den Haaren der Menschen und hört das Magenknurren, nur vergisst man dabei die erschlagende Genauigkeit der Umsetzung.
Leonardo DiCaprios Leistung wird als Schwäche ausgelegt werden.
Vor allem deswegen, weil man ihn davor so spielfreudig wie noch nie in Spielbergs „Catch Me If You Can“ gesehen hat.
Cameron Diaz wird schlecht wegkommen, weil sie und insbesondere ihre Liebesbeziehung zu Leo für überflüssig gehalten wird.
Und selbst der Godfather Daniel Day-Lewis wird angeschwärzt werden, weil er widerum durch sein Schauspiel ein Vakuum in den Film reißt, dass niemals geschlossen werden kann.
Alles das stimmt und gleichzeitig stimmt es nicht. Natürlich hat DiCaprio vielleicht drei große Szenen im gesamten Film und spielt ansonsten immer ein wenig gegen sein stereotypisches Rollenprofil. Nur mehr bedarf seine Rolle auch nicht. Er erfüllt genau seinen Zweck.
Genau wie Diaz mehr eine Funktion als eine schauspielerische Ausnahmeleistung ist. Kein Lob, aber auch keine Kritik, da es nicht mehr bedarf.
Und wenn man Scorsese vorwirft, dass er Lewis zu gut eingesetzt hätte, ihn nicht gebremst hätte, dann macht man einen Fehler.
Denn es gibt nicht wirklich ein Vakuum, denn Lewis spielt nicht gegen DiCaprio, wie fäschlicherweise gedacht, sondern gegen die Geschichte und den Fortschritt.
Lewis muss so groß sein, weil sein Gegenpart die Entwicklung Amerikas ist. Und genau dafür stimmen die Verhältnisse.
Was bedeutet, dass Bill the Butcher einer der größten und beeindruckensten Gestalten des Farbfilms ist.
Jedem Wort lauscht man gebannt, und auch wenn man seine Vergangenheit und seine Einstellung kennt, trauert man bei seinem Tod...

Gangs of New York 26401w

... Scorsese Storygerüst, zusammengeschustert von Steven Zaillian und Kenneth Lonergan, wirkt imposant, aber auch einsturzgefährdet wie die Wohnungen der eingewanderten Iren.
Zu viel scheint reingepresst worden zu sein. Als Kulisse der Bürgerkrieg, Wahlkampf, Einwanderer, der Konflikt Arm und Reich, die Konflikte der Gangs.
Im Vordergrund die shakespeare-hafte Geschichte des Jungen, der seinem Vater beim Sterben zusehen muss und nichts tun kann. Der überlebt und auf ewig Rache schwört.
Der zurückkommt und anstatt den Widersacher seines Vaters zu töten zu dessem rechte Hand aufsteigt. Sich in die Frau verliebt, der sein Gegner das Leben gerettet und aufgezogen hat.
Und auch wenn dieser Mann, der seinen Vater getötet hat, veraltete Ansichten mit sich rumträgt, so hat er dafür seine Gründe und Motivationen, außerdem wirkt er als einziger Mensch in den Five Points trotz seines monströsem Auftreten ehrlich und menschlich.
Ja, man emfindet voller Scharm Sympathie für den Butcher.
Und bei jedem anderen Regisseur wäre längst alles auseinandergebrochen und viele wären bei dem Unglück gestorben. Niemand hat beim Film sein Leben gelassen, nur vielleicht seine gesamte Kraft.
Scorseses größte Leistung besteht nämlich darin, dass er keinen einzigen Faden der Story aus der Hand gibt, mit teuflischer Sicherheit alles richtig macht, dass einem beim ersten Mal zum Ende hin alles so scheint, als würde es einstürzen, als verliere Scorsese sich in seinem Projekt, als hätte er sich übernommen...

Gangs of New York 26401w

... Finanzielle Probleme, Streitereien zwischem dem Regisseur und dem Oscarmacher/Produzenten Harvey Weinstein, abgesprungene Stars, Budget-Sprengungen bauen sich vor dem innerlichen Auge auf, Wahrheiten, Mythen, Gerüchte, wer weiß.
Nur siebzig Millionen Dollar Box Office in den USA, dafür unglaubliche zehn Oscarnominierungen.
Es scheint, als ob die erzählte Geschichte und die durch die Produktion enstandene Geschichte ineinandergreifen. Sie vermischen sich und lassen so den Schatten dieses Wahnsinns-Projekt noch gewaltiger werden.
Die Geschichtsmauer bedarf Zeit zum Verdauen. Beim ersten Mal besteht die Gefahr des sich Überfressens. Zu viele Einflüsse, Bilder, Musik, Schnitte, Kostüme, Details, köstlich geschliffen scharfe Dialoge, alles eine große Reizüberflutung. Wenn man dann ein wenig Abstand gewonnen hat, genießt man den Gang durch die Five Points, kann Elemente fixieren, sie auskosten, sie sich langsam auf der Zunge zergehen lassen.
Und erst wenn man den entspannten Gang antritt wird einem die wahre Schönheit und Grausamkeit des Werks zugleich bewusst.
Man hat quasi wie Liam Neeson nach und nach die Geschichte um den Film mit dem Rasiermesser abgekratzt, und kann dann endlich den Einschnitt vornehmen.
Es gibt Filmanfänge, die funktionieren. Es gibt die Anfänge, die einen direkt in die Leinwand ziehen und einen so gefangen nehmen, dass man erst beim Abspann wieder entkommt. Und dann gibt es einfach perfekte Filmanfänge, bei denen alles stimmt. Und dann gibt es noch den Anfang von „Gangs of New York“!
Zuerst war die Hölle. Gewölbe der Verdammten. Hades der Gläubigen. Unterirdisch bereiten sich die Gang-Mitglieder der „Dead Rabbits“ auf ihren finalen Kampf vor. Das letzte Gefecht für die endgültige Freiheit.
An der Oberfläche der Five Points blickt man kurzzeitig auf eine weiße, unschuldige Schneelandschaft.
Doch das Eis wird sich rot färben, erst langsam, dann immer schneller. Menschen eines Schlages werden ineinanderstürzen und sich Ohren und Nasen abschneiden. Und alles nur weil zwischen Einwanderer und dort Geborenen getrennt werden muss, wobei alle im Grunde gleich sind, oder? Sie stützen sich nach dem Tod des Priesters aufeinander ab, helfen sich hoch. Eigentlich stand zwischen ihnen eine Nichtigkeit als Grund, und sie kämpften trotzdem...

Gangs of New York 26401w

Ich muss diese Kritik leider auf ein paar Beiträge verteilen, weil sie wirklich sehr lang ist, aber sie ist einfach genial!
(ACHTUNG: Dieser Beitrag verrät etwas über den Inhalt des Films)

At my challenge, by the ancient laws of combat, we are met at this chosen ground, to settle for good and all who holds sway over the five points: us natives, born rightwise to this fine land, or the foreign hordes defiling it!
(Bill The Butcher, Anno Domini 1846)


Es gibt Filme, die sich nur schwerlich in die Form einer Kritik pressen lassen.
Die den Rahmen sprengen, weil sie so reich an Allem sind, was zeitloses Kino der Extraklasse ausmacht.
In den hollywoodschen Aufarbeitungsfilmen über den Entstehungprozess der USA bekam man entweder Schmachfetzen vor dem Hintergrund des Nord-Süd-Konflikts, oder aber theaterspielende Kinder in Pilgerkostümen zwischen Truthahn-Schnabulieren und Football-Konsumieren gezeigt. Ein verklärtes Bild, was endlich gerade gerückt wird. Wie jede Nation wuchs auch Amerika aus Blutbächen und Leichenbergen.
1846 kämpften im entstehenden New York Banden um das Vorherrschaftsrecht der Straße. Unterschieden wurde in dort Geborene und Eingewanderte, was schon ein Widerspruch in sich selbst ist, da abgesehen von den amerikanischen Ureinwohnern, den Indianern, alles und jeder irgendwann eingewandert ist. Ein Scheingrund, der nur vorgeschoben wurde, um die Machtansprüche zu regeln.
Die so genannten „Natives“ gewinnen, dominieren die nächsten Jahre das Verbrecherwesen um die Five Points von New York City, doch sind sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil ihre Ideologie der Entwicklung im Weg steht.
Wie im Schlaraffenland türmt sich vor dem Cineasten eine Mauer aus köstlichen Informationen auf...

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