Kritik3. April 2025 Vanessa Votta 496d5k

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Filmkritik: «Eden» – die mysteriösen Geschehnisse auf der Galapagosinsel
© 2025 Elite Film

In den 1930er-Jahren zog es eine Gruppe Aussteiger auf die unbewohnte Insel Floreana, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Der neue Survival-Thriller «Eden» von Ron Howard basiert auf wahren Ereignissen, die sich in den 1930er-Jahren auf den Galapagosinseln ereigneten – die sogenannte «Galapagos-Affäre».

Floreana ist eine kleine Galapagosinsel im Pazifik, die 1929 vom deutschen Arzt Friedrich Ritter (Jude Law) und seiner Partnerin Dore Strauch (Vanessa Kirby) besiedelt wurde. Die beiden wollten dem Leben in der «verdorbenen» Welt entfliehen, ein neues Dasein ohne Luxus führen – Friedrich, um ein Manifest zu schreiben, Dore, um ihre Multiple Sklerose zu heilen. Ihre Geschichte sorgte weltweit für Aufsehen und lockte 1932 ein weiteres deutsches Paar auf die Insel: Heinz (Daniel Brühl) und Margret Wittmer (Sydney Sweeney), die gemeinsam mit Heinz’ Sohn und bald auch ihrem eigenen Kind ebenfalls ein neues Leben begannen. Trotz harter Lebensbedingungen herrschte ein gewisser Respekt zwischen den beiden Paaren – bis die überhebliche Baronin Eloise Wehrborn de Wagner-Bosquet (Ana de Armas) mit zwei Liebhabern auftauchte.

Filmkritik: «Eden» – die mysteriösen Geschehnisse auf der Galapagosinsel
Daniel Brühl, Jonathan Tittel und Sydney Sweeney in «Eden» © 2025 Elite Film

Mit ihren Plänen, ein Luxushotel zu bauen, und ihrem selbsternannten Titel als «Kaiserin von Floreana» stiftete die Baronin Unruhe und machte sich durch Provokationen, Machtspielchen und Vorratsdiebstahl schnell unbeliebt. Die ohnehin schwierigen Lebensumstände und der Konkurrenzkampf auf der Insel förderten Misstrauen, Feindseligkeit und zunehmend aggressive Dynamiken. Es kam zu mysteriösen Todes- und Vermisstenfällen, von denen einige bis heute ungeklärt sind – darunter das spurlose Verschwinden der Baronin und einer ihrer Liebhaber. Nur die Wittmers überlebten und blieben auf Floreana, wo ihre Nachkommen bis heute ein Hotel betreiben.

«Eden» überzeugt vor allem durch seine eindringliche Atmosphäre und die faszinierende Grundlage – eine wahre Begebenheit, die gleichzeitig exotisch, mysteriös und zutiefst menschlich ist. Die Geschichte über Aussteiger:innen, die auf der Suche nach Freiheit und einem neuen Leben sind, wirft spannende Fragen über Ideale, Machtverhältnisse und die Zerbrechlichkeit des zivilisierten Miteinanders auf. Besonders spannend ist der Kontrast zwischen der paradiesischen Kulisse der Galapagosinseln und der inneren Zerrissenheit der Figuren.

Trotz seiner dichten Erzählweise hätte der Film an einigen Stellen noch weiter in die Tiefe gehen können – gewisse Figuren und Konflikte blieben etwas im Schatten. Dennoch gelingt es Ron Howard, ein faszinierendes Kapitel der Zeitgeschichte filmisch lebendig zu machen und dem Zuschauer eine ungewöhnliche Perspektive auf alternative Lebensstile zu eröffnen.

«Eden» ist ab dem 3. April 2025 im Kino zu sehen.

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