Article19. Mai 2025 Cineman Redaktion 59n28

Buch, Zeichentrickfilm, TV-Serie – und nun erneut ein Film, diesmal als Realverfilmung: Die aufregende Reise eines energiegeladenen, hundeähnlichen Aliens geht weiter.
von Laurine Chiarini; übersetzt aus dem Französischen
Die neue Realverfilmung «Lilo & Stitch» orientiert sich stark am Animationsklassiker von 2002. Im Mittelpunkt steht Lilo, ein junges Waisenmädchen aus Hawaii, das zusammen mit ihrer älteren Schwester Nani lebt. Eines Tages nimmt Lilo ein seltsam aussehendes Tier bei sich auf, das sie für einen Hund hält. Doch in Wirklichkeit ist es Stitch – ein chaotischer Ausserirdischer auf der Flucht, der alles zerstört, was ihm in die Quere kommt. Trotz seiner wilden Art entwickelt sich zwischen ihm und Lilo eine tiefe, fast geschwisterliche Bindung. Gleichzeitig versuchen zwei schrullige Weltraum-Agenten, Pleakley und Jumba, ihn einzufangen, bevor er noch mehr Unheil anrichtet.
Stitch wurde 1985 von Chris Sanders für ein Kinderbuch erfunden, das damals keinerlei Aufmerksamkeit bekam. Erst 2002 feierte er mit dem Kinofilm seinen Durchbruch. Sanders – vielseitiger Künstler, Autor und Regisseur – lieh Stitch auch seine Stimme, und das nicht nur einmal. Im neuen Film von 2025, inszeniert von Dean Fleischer Camp, kehrt er erneut als Stimme des liebenswerten Chaoten zurück.
Tia Carrere und Jason Scott Lee, die bereits im Originalfilm von 2002 Nani und ihren Freund David synchronisierten, stammen beide aus Hawaii – sie aus Honolulu, er von der Insel selbst. Für die neue Version waren sie auch am Drehbuch beteiligt, um sicherzustellen, dass Sprache und lokale Ausdrücke authentisch und glaubwürdig bleiben.
Gerüchte über eine Realverfilmung machten erstmals 2018 die Runde. Die Produktion, die 2022 offiziell startete, wurde jedoch mehrfach unterbrochen. 2023 zerstörte ein Brand – vermutlich vorsätzlich gelegt – einen Wohnwagen am Set in Hawaii, inklusive zahlreicher Kostüme und Requisiten für die ersten Drehwochen. Im Mai desselben Jahres kam der Dreh durch den Autorenstreik erneut zum Stillstand, und als auch die Schauspieler:innen streikten, blieb alles lange auf Eis.
In der Originalversion trugen Pleakley und Dr. Jumba, der Erfinder von Stitch, Frauenkleider, um auf der Erde unauffällig zu ermitteln. In der Vorschau zur neuen Version tragen beide Männerkleidung – was unter Fans für heftige Diskussionen sorgte. Viele warfen Disney vor, sich aus politischen Gründen vom Original entfernt zu haben und riefen sogar zum Boykott auf. Regisseur Dean Fleischer Camp reagierte auf die Kritik knapp: «Ich wollte nur sagen… ich hab’s versucht.»
Angesichts des rund 100 Millionen Dollar hohen Budgets stellt sich die Frage, ob Disney nach dem Misserfolg der letzten «Schneewittchen»-Realverfilmung diesmal auf Nummer sicher gehen wollte.
«Lilo & Stitch» ist ab dem 22. Mai im Kino zu sehen.
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