Amazon-Prime-Kritik «Sebastian Fitzeks Der Heimweg»: Entweder er oder du 5w64t

Die Amazon-Prime-Video Verfilmung von Sebastian Fitzeks Erfolgsromans «Der Heimweg» liefert den Fans des Autors gekonnt stilvoll verfilmte, düstere und ziemlich pervertierte Spannung, solange man nicht allzu sehr auf Handlungslücken achtet.

von Gaby Tscharner

Jules (Sabin Tambrea), ein Betreuer des Begleittelefons, ein Service, der Frauen nachts auf dem Heimweg Sicherheit bieten will, kriegt am 6. Dezember einen Anruf von Klara (Luise Heyer), die sagt, dass sie an diesem Abend vom Kalenderkiller umgebracht werden soll, wenn sie nicht ihren Mann Martin (Friedrich Mücke), einen bekannten Politiker, zuerst tötet. Ein Fall, der in Jules alte Traumata aufbringt.

Nach dem Erfolg der Verfilmung von «Die Therapie» des deutschen Bestsellerautors Sebastian Fitzek krallte sich Prime-Video die Rechte an seinem nächsten Roman «Der Heimweg», der sich während 81 Wochen auf den deutschen Bestsellerlisten hielt, auch wenn dem Autor von Literaturkritikern Gewaltpornografie vorgeworfen wurde.

Das Drehbuch von Susanne Schneider korrigiert einige der umstrittenen Szenen und Dialoge und Regisseur Adolfo J. Kolmerer hat mit stimmungsvollen Bildern und guter Besetzung einen spannenden Psychothriller inszeniert. Nur, eine sogenannte "Violence Party", bei der der prominente Politiker Martin seine Ehefrau Klara von anderen Männern schlagen und sexuell missbrauchen lässt, hätten wir vor ein paar Wochen noch als an den Haaren herbeigezogen abgetan.

Aber dann wurde die wahre Geschichte der Französin Gisèle Pelicot publik, deren Mann sie regelmässig unter Drogen setzte und von über 50 Fremden vergewaltigen liess. Neue Abgründe menschlicher Perversion, die «Sebastian Fitzeks Der Heimweg» gar nicht mehr so unglaublich erscheinen lassen.

«Sebastian Fitzeks Der Heimweg» ist seit dem 16. Januar auf Amazon-Prime verfügbar.

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