Critique25. Februar 2025 Cineman Redaktion 4p6h5o

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Filmkritik: «Heldin»: Gnadenloser Alltagskampf
© 2025 Filmcoopi

In «Heldin» steht eine Pflegefachfrau unter immensem Druck. Die Chirurgie-Abteilung, auf der sie arbeitet, ist unterbesetzt. Also reibt sie sich in ihrer Schicht auf. Petra Volpes Film ist authentisch und aufrüttelnd, eine Danksagung an das Pflegepersonal und ein politischer Aufruf zum Handeln.

Von Sarah Stutte

Floria (Leonie Benesch) hat es privat gerade nicht leicht und auch ihr Job ist extrem anspruchsvoll – sie arbeitet als Pflegefachfrau in einem Kantonsspital auf einer chirurgischen Station. Das ist an sich schon stressig, wird aber an einem Tag in Unterbesetzung, an dem sie sich um zu viele Patient:innen kümmern muss, zur Tour de Force. Floria hetzt in ihrer Abendschicht von einem Krankenzimmer zum anderen. Das führt auf allen Seiten zu Verletzungen, bis die Pflegerin der psychische Druck zerreisst.

Filmkritik: «Heldin»: Gnadenloser Alltagskampf
Leonie Benesch in «Heldin» © 2025 Filmcoopi

Regisseurin Petra Volpe wollte nach eigener Aussage den Alltagsheldinnen in der Pflege ein filmisches Denkmal setzen – und das ist ihr bravourös gelungen. Ihr Film ist inszeniert wie ein Thriller und hält als solcher bis zuletzt die Spannung hoch. Das liegt zum einen an den atemlosen Kamerafahrten von Judith Kaufmann durch die Gänge und dem Einfangen der routinierten Handgriffe trotz aller Hektik. Intensiv ist aber auch das Spiel von Leonie Benesch. Diese versucht als beherzte Krankenschwester mit viel Selbstdisziplin auch noch unter grösstem Zeitdruck für die Menschen da zu sein. Doch die Konfrontation mit den mannigfaltigen Hoffnungen, Ängsten und Verlusterfahrungen ihrer Patient:innen nährt in ihr das Gefühl des Versagens.

«Heldin» hat eine klare politische Botschaft. Der Film macht deutlich, dass die Pflegekräfte nicht nur gegen die Zeit kämpfen, sondern vor allem gegen ein Gesundheitssystem, das an den falschen Enden spart. Das zeigen auch nochmals die nüchternen Zahlen am Ende des Films: Wir steuern in den nächsten Jahren auf einen akuten Pflegenotstand zu, denn immer mehr Personal steigt wegen Überlastung aus.

«Heldin» ist ab dem 27. Februar 2025 im Kino zu sehen.

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