Critique18. April 2025 Vanessa Votta 2v5s6w

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Filmkritik: «Was Marielle weiss» – ein Blick hinter die perfekte Fassade
© 2025 DCM Film Distribution (Schweiz)

Was ist, wenn wir plötzlich alles hören und sehen, was unsere Liebsten tun? In «Was Marielle weiss» iert genau das. Ob das Fluch oder Segen für die Familie ist, zeigt sich schon bald.

Die erste Szene im Film zeigt, wie Marielle (Laeni Geiseler) in der Schule von einer Mitschülerin geohrfeigt wird. Alles in Slow Motion, denn dabei handelt es sich um einen signifikanten Moment in ihrem Leben. Ab diesem Moment sieht und hört Marielle alles, was ihre Eltern Tobias (Felix Kramer) und Julia (Julia Jentsch) machen. Das stellt das scheinbar idyllische Familienleben gewaltig auf den Kopf.

«Was Marielle weiss» von Frédéric Hambalek ist auf eine ruhige Art spannend und nicht unnötig kompliziert. Vielmehr eröffnete er einen intimen Blick in das Leben einer scheinbar ganz normalen Familie, die – wie so viele – mit kleineren und grösseren Problemen konfrontiert ist. Die Handlung hebt sich von typischen Familienfilmen ab.

Filmkritik: «Was Marielle weiss» – ein Blick hinter die perfekte Fassade
Julia Jentsch und Felix Kramer in «Was Marielle weiss» © 2025 DCM Film Distribution (Schweiz)

Nach aussen wirkt alles makellos: Das Haus ist minimalistisch eingerichtet, durchgestylt bis ins Detail, und die Familie scheint wie aus dem Bilderbuch entsprungen. Doch die telepathischen Fähigkeiten der Tochter lassen diese perfekte Fassade immer wieder bröckeln. Die Eltern geraten dadurch in unangenehme Erklärungsnot, denn plötzlich sind Gedanken nicht mehr sicher. Der Vater versucht, sich bei der Arbeit gegen einen Kollegen durchzusetzen, während sich die Mutter wiederum in ein flirtendes Spiel mit einem Kollegen verstrickt, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Der Film wirft auf clevere Weise die Frage auf, wie oft wir im Alltag zu kleinen Notlügen greifen – und wie sehr wir auf unsere Privatsphäre angewiesen sind. Er macht deutlich, dass genau diese Privatsphäre ein wichtiger Teil unseres Selbst ist. Denn was bleibt, wenn sie verloren geht? Wie können wir dann noch frei und individuell leben?

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