Babel 1cs4l
... am Anfang spannend, am Schluss nur noch nervig. Anstatt eine Geschichte zu erzählen, wird der Rezipient erzählerisch sehr lange auf dem Trockenen gelassen. Der Film ist so aufgebaut, dass er Gefühle wecken will. D. h. Man "muss" (bzw. sollte) jetzt einfach mit dem Protagonisten mitfühlen, ob man nun will oder nicht. Dieser Zwang stört! Vorallem, wenn diese Idee gleich dreimal aufgetischt wird (Morokko, Mexiko, Japan). Jedesmal ausgedehnt bis zum Geht-nicht-mehr. Z. B. als die beiden amerikanischen Kinder nicht mehr gefunden wurden, wird künstlich die Verzweiflung der mexikanischen Nanny dermassen in die Länge gezogen... Als Kinobesucher fragte ich mich nur, was nun?.. darf ich erfahren, was mit den Kindern iert ist? Nö, darf er nicht. Es ist einem auch bald einmal egal, ob sie nun gestorben sind oder nicht. Es ist auch egal, ob zwei oder nur ein Marokkaner-Kind erschossen wird. Oder ob die Amerikanerin nun endlich ins Spital kommt oder verblutet. Es ist einem ziemlich bald alles egal, weil ja nichts erzählt wird.... So geht's im Film die ganze Zeit. Die Geschichte ist nämlich ganz kurz zusammengefasst. Das Ziel ist es eigentlich nur, starke Gefühle zu erzeugen. Und genau dies ist leider zu offensichtlich und deshalb wirkungslos.. Es sind Einzelschicksale aneinander gereiht.. Es bleiben aber Einzelschicksale ohne Bedeutung. Echte Einzelschicksale wirken immer, fiktive wirken bei mir aber nicht... Ich habe mich am Schluss sehr sehr gelangweilt...