Nocturnal Animals USA 2016 – 117min. 285151
Review 4436n
Verhängnisvolle Lektüre j6w59

2009 unternahm Modedesigner Nocturnal Animals bei genauem Hinsehen allerdings nicht.
Nach der Eröffnung einer neuen Ausstellung will die Galeristin Susan Morrow (Robert Aramayo) begegnet. Während Susan das düstere Manuskript verschlingt, denkt sie zunehmend an ihre gemeinsame Zeit mit Edward zurück.
Bereits 1993 erschien der Roman "Tony & Susan", der Tom Ford als Grundlage für seinen zweiten Spielfilm diente. Drei unterschiedliche Erzählebenen fließen darin ineinander und geben mit der Zeit Parallelen und Spiegelungen preis, die in einer bitteren Pointe ihren Abschluss finden. Bis dahin ist das elegant fotografierte Thriller-Drama bemüht, den Gefühlshaushalt seiner Figuren zu sezieren, verfällt ein ums andere Mal aber in leicht banale Plattitüden.
Nach einer irritierenden Titelsequenz, die sich als Teil der neuen Kunst-Installation erweist, tritt uns eine erschöpfte Susan entgegen, die sich in ihrem privilegierten Leben offensichtlich nicht mehr wohlfühlt. Ausdruck ihrer inneren Leere ist ihr gläsernes Luxusanwesen, das keinerlei Wärme ausstrahlt und den tristen Zustand ihrer Ehe treffend illustriert. Eine willkommene Abwechslung bietet der unerwartete Wink aus der Vergangenheit in Form des Buches, das Edward ihr nicht ohne Hintergedanken zukommen lässt.
Ausgehend von Susans Lektüre entblättert sich der zweite Handlungsstrang. Eine grimmige Crime- und Rachestory, die mitunter wie ein billiger Groschenroman anmutet, zugleich aber auch einige der intensivsten Szenen des Films zu bieten hat. Besonders den Moment, als Tony und seine Familie auf einem verlassenen Highway bedrängt werden. Geschickt zögert Ford hier eine Eskalation heraus und steigert die Spannung damit ins Unermessliche.
Obwohl Susans Erinnerungen an ihr Zusammenleben mit Edward das Geschehen thematisch bereichern, wirkt das Beziehungsgeflecht, das die Literaturadaption entwirft, mitunter etwas oberflächlich, was angesichts der engagierten Darbietungen – grandios: Michael Shannon als ruppig-röchelnder Cop – und der ausgefeilten Optik ein wenig schade ist.
Dein Film-Rating 6y1b5b
KommentareAlle anzeigen 5h48l
Die Anfangs Szene ist ziemlich absurd und abstossend und man merkt man wird auf ein spezielles Film Erlebnis eingeladen.Die Story wird kunstvoll und verzwickt umgesetzt untermalt mit dem endem Soundtrack.Darstellerisch 1.A.Das Filmende lässt einem ratlos zurück lädt aber zum Nachdenken ein und um die Story nochmals im Kopf ab zu Spulen zu lassen.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 4 Jahren
Spannender und fesselnder Film, der einen (auch noch Tage später) zum Nachdenken anregt. Allerdings beinhaltet der Film sehr viel Gewalt und verstörende Bilder - die man erträgt, weil man auf das Ende der Geschichte gespannt ist. Ich persönlich fand das Ende jedoch nicht zufriedenstellend, es liess mich leider etwas ratlos zurück.… Mehr anzeigen
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