Monsieur Aznavour Belgien, Frankreich 2024 – 133min. 4u3t4k

Filmkritik 4v6w5g

Die Geschichte eines einzigartigen Lebens 55617

Filmkritik: Marine Guillain

Nach ihren Filmen «Patients» und «La vie scolaire», die beide von eigenen Erlebnissen inspiriert waren, erzählen Mehdi Idir und Grand Corps Malade nun die erstaunliche Lebensgeschichte von Charles Aznavour – einem Mann, der sich mit Leidenschaft und Ausdauer seinen Platz in der Welt der Musik erkämpft hat.

Schon als Kind steht Charles Aznavour zum ersten Mal auf einer Bühne – in einem kleinen Theaterstück. Sobald das Licht angeht, beginnen seine Augen zu leuchten. Die Bühne fühlt sich sofort wie sein Zuhause an. Musik ist für ihn kein Fremdwort, sondern ein Teil seiner Identität – durch seine armenischen Wurzeln und die Kultur seiner Eltern. Jahre später tritt er in kleinen Pariser Lokalen auf. Vom Ruhm ist er zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt. Mit gerade einmal 1,64 Metern, einer kratzigen, nasalen Stimme und einem unauffälligen Äusseren wird er oft belächelt. Doch in seinem Kopf ist er längst ganz oben auf dem Plakat.

Wie soll man ein so ereignisreiches Leben in nur etwas mehr als zwei Stunden Film packen? Ganz einfach: indem man manche Etappen nur streift – etwa die Zeit der deutschen Besatzung, die Befreiung, seine erste Ehe mit Micheline oder die Geburt seiner Tochter Seda, die er bald schon seinem Drang nach Karriere und Tourleben unterordnet. Als er Edith Piaf begegnet (gespielt von Bastien Bouillon). Doch ohne Visum landen beide erstmal im Gefängnis! «Monsieur Aznavour» steckt voller solcher Anekdoten, die mal amüsant, mal berührend sind – genau wie der Mann selbst, den Piaf liebevoll «mein verrücktes Genie» nannte.

Was den Film so besonders macht, ist vor allem Aznavours unerschütterlicher Wille. Er lässt sich weder von Misserfolgen noch von Kritik entmutigen. Nachts unterwegs mit Freund Pierre, Frauenheld, Liebling von Edith Piaf – und dennoch geht er seinen eigenen Weg. Mit Humor, Charme und einem riesigen Herzen. Auch wenn der Film klassisch erzählt ist, wirkt er lebendig, leichtfüssig und voller Energie. Und wenn Lieder wie «Hier encore», «Emmenez-moi», «La bohème» oder «Je m’voyais deja» im Kontext ihrer Entstehung erklingen, entfalten sie eine emotionale Kraft, der man sich kaum entziehen kann.

20.05.2025

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CineMani 5u7c

vor einem Tag

Leidenschaftliches Biopic um einen Einwanderer, der partout gross rauskommen will – und dafür viele Opfer bringt. Stark gespielt und mit viel Zeitkolorit (siehe z.b. die Darstellung von Edith Piaf) und Songpower gekonnt unterlegt.


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