Heldin Deutschland, Schweiz 2024 – 92min. 695z20
Filmkritik 4v6w5g
Gnadenloser Alltagskampf 196j6w

In «Heldin» steht eine Pflegefachfrau unter immensem Druck. Die Chirurgie-Abteilung, auf der sie arbeitet, ist unterbesetzt. Also reibt sie sich in ihrer Schicht auf. Petra Volpes Film ist authentisch und aufrüttelnd, eine Danksagung an das Pflegepersonal und ein politischer Aufruf zum Handeln.
Floria (Leonie Benesch) hat es privat gerade nicht leicht und auch ihr Job ist extrem anspruchsvoll – sie arbeitet als Pflegefachfrau in einem Kantonsspital auf einer chirurgischen Station. Das ist an sich schon stressig, wird aber an einem Tag in Unterbesetzung, an dem sie sich um zu viele Patient:innen kümmern muss, zur Tour de Force. Floria hetzt in ihrer Abendschicht von einem Krankenzimmer zum anderen. Das führt auf allen Seiten zu Verletzungen, bis die Pflegerin der psychische Druck zerreisst.
Regisseurin Leonie Benesch. Diese versucht als beherzte Krankenschwester mit viel Selbstdisziplin auch noch unter grösstem Zeitdruck für die Menschen da zu sein. Doch die Konfrontation mit den mannigfaltigen Hoffnungen, Ängsten und Verlusterfahrungen ihrer Patient:innen nährt in ihr das Gefühl des Versagens.
«Heldin» hat eine klare politische Botschaft. Der Film macht deutlich, dass die Pflegekräfte nicht nur gegen die Zeit kämpfen, sondern vor allem gegen ein Gesundheitssystem, das an den falschen Enden spart. Das zeigen auch nochmals die nüchternen Zahlen am Ende des Films: Wir steuern in den nächsten Jahren auf einen akuten Pflegenotstand zu, denn immer mehr Personal steigt wegen Überlastung aus.
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KommentareAlle anzeigen 5h48l
Bestes Unterhaltungskino made in Switzerland – frei von jeglichem Problemfilm-Mief. Chapeau!
Sehr eindrücklich gespielt von der Hauptdarstellerin. Manche Szenen sind etwas gar überzeichnet, aber das muss wohl so sein in einem Spielfilm, damit man dranbleibt.
Gestern habe ich endlich diesen Film angeschaut.. und keiner, welcher nicht in diesem Beruf je gearbeitet hat, kann sich anmassen eine Kritik zu schreiben! Dass Szenen überzeichnet sein könnten stimmt nicht! Ich und meine Kolleginnen haben 1980 (!) unsere Diplomarbeit über genau dieses Thema geschrieben - es hat sich in all den Jahren nichts geändert.. ich bin tief berührt aus dem Kino und hatte das Gefühl, dass ich genau diesen Tag / Abend selber erlebt habe! So viele Spätschichten in meiner damaligen „Berufskarriere“ waren identisch - genau aus diesem Grund bin ich ausgestiegen.. können wir nur hoffen, dass sich künftig noch genug Pflegepersonal finden lässt, welches auch uns noch pflegt wenn wir es brauchen! schönenBeruf… Mehr anzeigen
Absolut empfehlenswert! Wahnsinnig kurzweilig und aktuelles Thema - nicht nur im Gesundheitswesen.
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