The Salesman Frankreich, Iran 2016 – 124min. 3k2239
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Hinter dem Vorhang 66m36

Nach seinem eindringlichen Beziehungsdrama The Salesman in den Iran zurückgekehrt. Die Brüchigkeit einer Liebesbeziehung steht auch hier wieder im Vordergrund. Farhadi verknüpft das Drama um einen Missbrauch auf subtile Weise mit Arthur Millers «Tod eines Handlungsreisenden» und wurde dafür absolut zu Recht in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
Mitten in den Proben zum Theaterstück «Tod eines Handlungsreisenden» sehen sich Emad (The Salesman kommt der sexuelle Missbrauch zwar nie explizit zur Sprache, was die iranische Zensur wohl auch nicht zugelassen hätte, trotzdem gelingt dem Film eine komplexe Auseinandersetzung mit dem Thema, die einen dazu anregt, seine eigenen moralischen Wertvorstellungen zu hinterfragen.
Farhadi übt dabei zumindest implizit auch Kritik an der streng patriarchisch dominierten iranischen Gesellschaft. Umso erfreulicher ist es, dass der Film trotz Widerstand von politisch-konservativer Seite als offizieller Beitrag für den besten fremdsprachigen Film ins Oscar-Rennen geht. Die Chancen für eine Auszeichnung stehen gut. Denn The Salesman ist intelligentes und packendes Kino, das über den Abspann hinaus zum Denken anregt.
Dein Film-Rating 6y1b5b
KommentareAlle anzeigen 5h48l
Präzis beobachtetes und intensives gespieltes Kammerspiel das ein wenig länge hat und daher langatmig wirkt.Die Gegenüberstellung vom Ehemann dessen Mißbrauchten Gattin und dessen Täter ist Famos gespielt und wirkt sehr bedrückend,bedrückt verlässt man auch den Kinosaal.Ob The Salesman auch den Oscar 2017 (in der sparte Fremdsprachiger Film) beeindrucken kan wird sich am 26.02.17 herzustellen.… Mehr anzeigen
Manchmal gerät das Leben durch ein erschütterndes Ereignis aus dem Gleichgewicht. Dann greifen Menschen auf alte und „bewährte“ Muster zurück: Verzweiflung, Wut, Rache.
In dieser mit einem Theaterstück und den Protagonisten einer Theater-Crew verwobenen Geschichte läuft vieles anders. Der Film zeigt die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen und die Schwierigkeit, miteinander wirklich ins Gespräch zu kommen. Dies in einem Kontext, in dem Ehre, Scham und die Frage der sexuellen Gleichberechtigung ganz anders konnotiert und angesprochen werden.
Das Thema „Vergebung“ bricht an überraschender Stelle hervor. Und so erstaunt es nicht, dass der gefeierte Regisseur - wie mehrfach in Interviews erwähnt- seinen Film explizit den „Verlierern“ widmet, für die sich sonst nie jemand interessiert.
Wer „A Separation“ gesehen und bestaunt hat, in dem bereits Schicht um Schicht entfernt und ein Stück individueller Wahrheit ans Licht geholt wurde ... dem sei dieser kleine, aber in seiner Erzählstruktur gereifte und noch tiefgründiger Film unbedingt empfohlen.… Mehr anzeigen
Spannend, wie sich die Sympathien im Verlauf des Filmes verschieben können -
auch ein Schuldiger bleibt Mensch und hat Menschlichkeit verdient.
Hier zeigt das Opfer Grösse,
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