The Limits of Control Japan, USA 2009 – 116min. 34q3x

Filmkritik 4v6w5g

Zen-Thriller k6s5w

Sarah Stähli
Filmkritik: Sarah Stähli

Nach "Broken Flowers" schickt Jim Jarmusch erneut einen Mann auf eine mysteriöse Reise. Den visuell stupenden Minimal-Thriller sollte man wie ein Musikstück auf sich wirken lassen und sich nicht über die Handlung den Kopf zerbrechen.

Ist er ein Terrorist, Mafioso oder gar in höherer Mission unterwegs? Sicher ist nur: Der geheimnisvolle Fremde (Bill Murray). Der rätselhafte Protagonist ist wortkarger als alle bisherigen Figuren des Godfather des Indiefilms, der die Figur des einsamen Wolfes perfektioniert hat.

Mit der Eleganz eines Dandys bewegt sich De Bankolé durch diese Odyssee quer durch Spanien. Das ist visuell grandios - die Handlung wird zweitrangig. Die Verschmelzung der Bilder von Christopher Doyle und der Musik der japanischen Experimentalband Boris genügen für ein langes Musikvideo, das eher auf der assoziativen Ebene als auf der rationalen funktioniert. Jede Einstellung in diesem existenzialistischen Thriller ist ein durchkomponiertes Bild, jeder Dialogfetzen eine Lebensweisheit.

Jarmuschs detailverliebte Filmsprache schenkt einem Teller mit Birnenschnitzen genauso viel Beachtung, wie einer nackten Frau. Leider fehlt dem minimalistischen Zen-Thriller der Humor des Vorgängerfilmes "Broken Flowers", obwohl manche Szenen beinahe wie eine sanfte Parodie auf den mysteriösen Thriller an sich wirken. Tilda Swinton als «Blondine» schwärmt von Le Samourai» neu interpretiert hätte. In diesem Sinne ist sein elfter Film auch eine Hommage ans Kino.

Der Verlauf der Geschichte ist von Regelmässigkeiten geprägt, die sich im Rhythmus des Filmes widerspiegeln. Der Protagonist bestellt immer zwei Espressi gleichzeitig, er zieht dieselben Runden durch die Stadt und unternimmt mit seinen Wegbegleitern den immer gleichen Tauschhandel: Er erhält bei jedem Treffen eine neue ominöse Zündholzschachtel, in der er den Code findet, der seine weitere Reise bestimmt. Als Zuschauer verliert man sich gerne in diesem geschmackvollen Trip, den man eher wie ein Musikstück als wie ein Film auf sich wirken lassen sollte. Ein Gesamtkunstwerk ist Jarmusch neuster Streich auf jeden Fall, für ein Meisterwerk reicht es leider nicht.

09.12.2011

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Dein Film-Rating 6y1b5b

KommentareAlle anzeigen 5h48l

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oberon7 1g273o

vor 13 Jahren

... ach übrigens, die Sache mit den Zettelchen könnte Bezug haben zu: "In der Folge wurde die Sage durch weitere derartige Charakteristiken angereichert, so etwa derjenigen, dass erst ein Zettel oder Plättchen unter der Zunge den Golem zum Leben erwecke. " aus: http: //de. wikipedia. org/wiki/GolemMehr anzeigen


Gelöschter Nutzer 3v5zw

vor 15 Jahren

ein meisterwerk im wahrsten sinne des wortes.


tschounes1 5e69

vor 15 Jahren

The Limits of Control ist ganz klar nicht sehenswert und ein filmemacherisches Debakel. Richtig: der Film hat visuelle Stärken wie z. Bsp. die Fahrt vom Madrider Flughafen zu den Towers, die wunderbaren Landschaften Spaniens oder der Auftritt von Tilda Swinton. Jedoch ist dieser Film vom Anfang bis zum Ende total langweilig, steif, nichtssagend und vor allem überhaupt nicht unterhaltend. Man sollte die grenzenlose Ödheit dieses Films und seine Handlungsschwäche nicht zu begründen oder rechtfertigen versuchen.Mehr anzeigen


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