Das ewige Leben Österreich 2015 – 121min. 6a502b

Filmkritik 4v6w5g

Am Rande des Abgrunds 5u361m

Walter Gasperi
Filmkritik: Walter Gasperi

In der vierten Verfilmung eines Krimis von Josef Hader) nicht nur in seine Heimatstadt Graz zurück, sondern wird auch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein meisterhafter Mix aus dichter Milieustudie und Krimi, gewürzt mit trockenem schwarzem Humor.

Der obligate Eröffnungssatz von Josef Hader entwickelte, lässt sich viel Zeit für die Schilderung der Verfassung Simon Brenners und die Verankerung im Milieu.

Abgebrannt und ausgebrannt kehrt der Detektiv in seine Heimatstadt Graz zurück, wo er immerhin noch ein vom Grossvater geerbtes Haus besitzt. Dieses entpuppt sich allerdings rasch als Bruchbude ohne Heizung und mit undichtem Dach. Verstärkt wird die deprimierende Stimmung durch die kalten verwaschenen Farben und das ungemütlich-regnerische Wetter. Immerhin hat Brenner aber noch den Jugendfreund Köck (Tobias Moretti), einem weiteren Ex-Freund von der Polizeischule, zu kreuzen und langsam werden damit auch Erinnerungen an eine kriminelle Aktion in den späten 1970er Jahren wach.

Mag das auch die vierte Verfilmung eines Krimis um den Detektiv Simon Brenner sein, so gelingt es Murnberger/Haas/Hader doch auch Der Knochenmann mit Horrorelementen, so stehen nun ganz die Person Brenners und dessen Vergangenheit im Mittelpunkt.

Erst gegen Ende beginnt Brenner kriminalistisch zu ermitteln und auch dabei ganz im persönlichen Umfeld. Zwar fehlt auch eine recht spektakuläre Verfolgungsjagd durch Graz nicht, aber weit mehr als Action bestimmt die Auslotung der Figuren und des Beziehungsgefüges den Film. An schwarzem Humor fehlt es nicht, doch wird dieser nicht forciert, kommt nur punktuell zum Zug. Zum starken Gesamteindruck trägt aber neben der atmosphärisch dichten Verankerung im Milieu auch die bis in die Nebenrollen treffliche Besetzung bei.

Johannes Silberschneider als Brenners neugieriger Nachbar erfreuen mit ihrer sichtlichen Spielfreude.

Wie schon bei den vorigen Haas-Verfilmungen ist es somit nicht eine Einzelposition, sondern das vorzügliche Zusammenspiel von Buch, Regie, Schauspielern, visueller Gestaltung und schliesslich auch der Musik der Das ewige Leben bis hin zum nächtlichen Showdown auf dem Grazer Schlossberg zu einem zwar zutiefst melancholischen, aber trotz der Langsamkeit dichten und höchst unterhaltsamen Filmvergnügen macht.

19.02.2024

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KommentareAlle anzeigen 5h48l

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kroete 2y202y

vor 9 Jahren

herrlich skurril, nie zuviel...


zuckerwättli 151h

vor 9 Jahren

Es ist wieder was iert, aber leider nichts so Aufregendes wie die letzten Male.


zaungast e3r5u

vor 9 Jahren

Wie würde der Brenner das wohl sagen: 'Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte - aber interessant: Manchmal ist es gerade umgekehrt... '
Dennoch bleibt nach Wegfall der atmosphärisch messerscharfen und liebevoll wortakrobatischen Sprache eine berührende Handlung zurück, die filmerisch gekonnt und stimmig umgesetzt wurde: Ein sehr gelungener Film!Mehr anzeigen


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