Land of Dreams Deutschland, Katar, USA 2021 – 113min. 15ev
Filmkritik 4v6w5g
Das Leben der Anderen 1y3z5p

«Land of Dreams» erzählt von einem Land, in dem der amerikanische Traum längst zum Albtraum geworden ist, in der die Träume selbst aufgezeichnet und kontrolliert und so ein autoritäres Regime gestützt wird, das nur noch auf den Erhalt der eigenen Macht konzentriert ist. Es ist ein Roovie ins Herz der amerikanischen Seele.
In der nahen Zukunft haben die Vereinigten Staaten sich abgeschottet. Das Zensus Büro, die mit Abstand mächtigste Behörde des autoritären Regimes, hat ein Programm entwickelt, mit dem sich die Bürger noch besser kontrollieren lassen. Man kann ihre Träume aufzeichnen. Als Protokollantin reist Simin durch das Land, immer begleitet von ihrem zynischen Bodyguard Alan. Sie sammelt die Träume der Menschen und erkennt die in ihnen schlummernden bitteren Wahrheiten. Immer mehr verliert sich Simin darin und erkennt, dass sie mit ihrem Tun dem Zensus Büro und dessen perfiden Absichten immer weiter zuträglich ist.
Bestandsaufnahme des heutigen Amerikas macht, erzählt durch das Prisma eines zukünftigen Amerikas, das dystopisch weitergedacht wurde. Ein isolationistisches Land, das den Blick nicht mehr nach draussen, sondern nur noch nach innen richtet. Das den Bürger nicht als Souverän, sondern als konstante Bedrohung begreift und versucht, ihn zu kontrollieren, indem selbst in die Träume vorgedrungen wird. Die Gedanken sind frei – die Träume sind es nicht länger.Das nutzt Jean-Claude Carriére tief berührt. «Land of Dreams» ist ein provokativer Film, der nicht wegschaut, sondern dorthin vorgeht, wo es für so manchen Zuschauer schmerzhaft sein dürfte. Und doch: Ein grosser, ein wichtiger Film, der es verdient, gesehen zu werden. Weil er nicht nur die Grenzen von Traum und Realität verschwimmen lässt, sondern auch, weil er wunderschön und mitreissend ist.
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