Mothering Sunday Grossbritannien 2021 – 105min. 663p65

Filmkritik 4v6w5g

Leidenschaftliche Liebe, erstarrte Gesellschaft 3f2b3u

Walter Gasperi
Filmkritik: Walter Gasperi

Eine Liebe im England der 1920er Jahre über die Klassengrenzen hinweg, das Trauma des Ersten Weltkriegs und die Befreiung eines Dienstmädchens aus der Abhängigkeit: Schwere Themen packt die Französin Eva Husson in ihrem dritten Spielfilm, dennoch gelang ihr ein lichtdurchfluteter und sehr sinnlicher Film.

Tradition war es in britischen Adelshän, Bediensteten an einem Sonntag im Jahr freizugeben, damit sie ihre Eltern besuchen konnten. So gestehen dies auch die Nivens ihrem Dienstmädchen Jane (Emma D´Arcy) heiraten. Die Nivens dagegen verbringen den sonnigen Tag mit einem Picknick mit ihren Nachbarn.

Beschwören beim Liebestreffen Detailaufnahmen, Unschärfen und Zeitlupen (Kamera: Graham Swifts 2016 erschienen Bestseller «Mothering Sunday» aber nicht chronologisch. Immer wieder wechselt sie nämlich nicht nur zwischen Picknick der Herrschaften und Schäferstündchen des Paares, sondern lässt Jane sich auch an die erste Begegnung mit Paul erinnern oder blendet in die Zukunft. In bruchstückhaften Szenen kommt damit eine andere und freiere Welt ins Spiel, denn in dieser Zukunft ist Jane Schriftstellerin und lebt mit einem schwarzen Philosophen zusammen.

So erzählt «Mothering Sunday» nicht nur von leidenschaftlicher Liebe und Kriegstraumata, sondern auch von der Emanzipation einer Frau. Gleichzeitig reflektiert Husson mit der Entwicklung Janes zur Schriftstellerin auch über die Wurzeln literarischer Tätigkeit, die untrennbar mit persönlichen Erfahrungen verbunden scheinen.

Viel packt Husson in dieses Drama, doch durch die stark fragmentarische Erzählweise, die geschmeidige Montage, die die Ebenen ineinander fliessen lässt, und die Sommerstimmung entwickelt sich trotz der ernsten Themen eine flirrende, luftig-leichte Szenenfolge, die sich langsam zu einem vielschichtigen Bild verdichtet.

20.01.2022

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KommentareAlle anzeigen 5h48l

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Swisscheese 2n3f3c

vor 2 Jahren

Bester britischer Film seit langem


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