Vingt dieux Frankreich 2024 – 92min. 4k52c
Filmkritik 4v6w5g
Kommunikation gegen jede Vernunft 25581d
Mit «Louise Courvoisier ein eindrucksvolles Spielfilmdebüt hin – ein Werk mit starker, tiefgründiger Botschaft, das komplett von Laien-Schauspielerinnen und -Schauspielern getragen wird.
Totone (Courvoisier verankert ihre Geschichte in der bäuerlichen Welt – einem Umfeld, das von harter Arbeit und Pragmatismus geprägt ist. Hier fällt es den Menschen schwer, Gefühle zu zeigen oder über Schmerz, Verlust und Liebe zu sprechen. Die Worte fehlen, das Schweigen wiegt schwer. Und gerade dieses Schweigen verstärkt viele der Konflikte, die die Figuren durchleben.
Eine Szene sticht dabei besonders hervor: Totone und Marie-Lise (Maïwene Barthelemy), zu der er sich hingezogen fühlt, helfen gemeinsam einer Kuh beim Kalben. Es ist ein roher, intensiver Moment. Mitten in dieser physischen, stressigen Situation bricht Totone mit seiner Fassade und gesteht ihr seine Gefühle – ein denkbar ungünstiger Moment, der für ehrliche Nähe eigentlich keinen Raum lässt. Die Szene ist kraftvoll, weil sie so echt ist. Und tatsächlich: Die Geburt war echt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben sie selbst durchgeführt – während sie in ihren Rollen blieben. Man spürt: Diese Szene konnte nur einmal gedreht werden.
«Vingt Dieux» zeigt auf einfühlsame Weise, wie sehr das Leben in einer Welt, in der alles auf körperliche Arbeit und Funktionieren ausgerichtet ist, das Innenleben der Menschen in den Hintergrund drängt. Es bleibt kaum Platz für Selbstreflexion oder echte Gespräche – man ist ständig im Tun, im Müssen. Und genau darin liegt die Tragik.
Der Film ist greifbar, roh und berührend. Getragen wird er von wunderschönen Bildern des französischen Jura – mit zauberhaftem Licht bei Sonnenaufgang und Dämmerung. «Louise Courvoisier als Nächstes erzählen wird.
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